Die Kryptomärkte bereiten sich heute, am 26. Dezember, auf ein historisches Ereignis zum Jahresende vor. Mehr als 27 Mrd. USD in Bitcoin- und Ethereum-Optionen laufen bei Deribit aus. Das ist mehr als die Hälfte des gesamten offenen Interesses an der Derivatebörse.
Der riesige „Boxing Day“-Verfall könnte einer der größten strukturellen Umbrüche in der Geschichte von Krypto werden.
Das heutige Auslaufen der Optionen ist deutlich größer als das in der vergangenen Woche, denn es ist der letzte Freitag im Monat und im Jahr. Genauer gesagt beziehen sich die heute auslaufenden Optionen sowohl auf den Monat als auch auf das Quartal (Q4 2025).
Die Zahlen sind beeindruckend: Bitcoin macht 23,6 Mrd. USD der auslaufenden Optionen aus, Ethereum weitere 3,8 Mrd. USD. Der aktuelle Bitcoin-Kurs liegt bei etwa 88.596 USD, während Ethereum bei 2.956 USD gehandelt wird.
Call-Optionen überwiegen deutlich. Sie sind fast dreimal so viele wie die Put-Optionen. Das zeigt, dass viele Händler bullisch eingestellt sind.
Die sogenannten „Max-Pain“-Level liegen bei etwa 95.000 USD für Bitcoin und 3.000 USD für Ethereum. An diesen Kursen erzielen die Verkäufer von Optionen den größten Gewinn, während Käufer am meisten verlieren.
Laut Deribit betrifft dieses Auslaufen mehr als 50 Prozent des gesamten offenen Interesses der Börse. Damit ist es der größte Verfall aller Zeiten.
Die Max-Pain-Theorie ist umstritten. Sie besagt, dass sich die Kurse oft zu diesen Levels bewegen, wenn Händler und Institutionen vor dem Auslaufen ihre Absicherungen anpassen.
Rollover-Aktivität ist im Moment der wichtigste Faktor im Handel. Viele Institutionen verschieben ihre Positionen auf Januar-Kontrakte, um Risiken zu minimieren. Das sorgt für Schwankungen bei den kurzfristigen Optionsdaten.
Greeks.live sagt, dass bei den letzten Block-Trades zu 30 Prozent Put-Optionen gehandelt wurden. Dennoch sollte man das nicht als bärisch deuten. Händler, die von Institutionen aufgegebene Positionen übernehmen, können in diesem Umfeld oft gute Preise finden, so die Analysten.
Trotz der Größe wirkt der Markt ruhig. Der 30-Tage-Volatilitätsindex (DVOL) für Bitcoin liegt bei rund 42 Prozent, während er Ende November noch bei 63 Prozent lag. Das spricht dafür, dass es kaum panikartige Kursbewegungen gibt und der Verfall wohl geordneter ablaufen wird als erwartet.
Die Auswirkungen gehen über den eigentlichen Ablauf hinaus. Besonders nach dem Auslaufen könnten die neuen Positionierungen eine neue Kursrichtung geben und eventuell Widerstände auflösen.
Händler beobachten derzeit wichtige Kursmarken:
Wie Institutionen mit ausgelaufenen oder neu positionierten Verträgen umgehen, dürfte die Kursentwicklung in den ersten Wochen 2026 stark beeinflussen.
Große Verfälle wie dieser führen meist zu mehr Schwankungen, weil viele Händler ihre Positionen schließen oder verlängern. Die Entscheidung, die offenen Put-Optionen im Dezember um 08:00 UTC bei Deribit auslaufen zu lassen oder zu verlängern, bestimmt, ob die Kursrisiken zum Jahresende oder doch durch einen strukturellen Wechsel entstehen.
Da mehr als die Hälfte des offenen Interesses bei Deribit an einem Tag ausläuft, stehen Bitcoin und Ethereum vor einem entscheidenden Moment für die Märkte.
Das heutige Auslaufen der Optionen ist zugleich Chance und Risiko. Es bringt eine besondere Kombination aus Größe, Positionierung und saisonaler Liquidität, die Krypto-Trends für 2026 prägen könnte.
Der Beitrag Das größte Options-Auslaufen aller Zeiten: Was 27 Mrd. USD für den Bitcoin- und Ethereum-Kurs bedeutet erschien zuerst auf BeInCrypto - Krypto News.

